Gehörlose im Notfalleinsatz

Notfallseelsorger lernen Gebärdensprache

Mitarbeiter der Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland (NKS) e. V. lernen den Umgang und die Kommunikation mit Gehörlosen an der Einsatzstelle.

Die Mitarbeiter der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) haben zur Aufgabe, von Notfällen betroffene Personen zu beraten und zu begleiten. Hierbei unterstützen Sie die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Akutfall.

Die wichtigste Aufgabe der PSNV Mitarbeiter besteht darin, mit den Betroffenen zu kommunizieren. Doch was passiert, wenn Gehörlose zu Betroffenen werden? Die Schriftsprache funktioniert nur sehr eingeschränkt und ist oft die Quelle von Missverständnissen.

Mit der Hilfe von Peter Schaar (von Schaars Gebärden) hat sich die Notfallseelsorge dem Thema angenähert. Über einen Zeitraum von drei Monaten wird eine Gruppe interessierter Mitarbeiter für die Betreuung von Gehörlosen fortgebildet. Am Anfang werden vor allem Hemmungen abgebaut. Vor den eigentlichen Gebärden steht also der normale Umgang mit Gehörlosen auf dem Stundenplan. Dem Dozenten, selbst gehörlos, gelingt es schnell die Hemmungen der Teilnehmer abzubauen und sie mit seiner Leidenschaft für das Thema zu fesseln. Wichtig sind auch die verschiedenen Formen der Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit. Dabei macht es auch einen Unterschied ob sie angeboren sind oder ob sie sich erst im Laufe des Lebens entwickelt haben. Für viele ist es auch überraschend zu erfahren, dass es sich hier um die Deutsche Gebärdensprache (DGS) handelt. Es gibt also nicht nur eine Gebärdensprache, sondern auch hier gibt es nationale Unterschiede.

Darüber hinaus lernen die Teilnehmer mittels Alphabet, Zahlen und einsatzspezifischen Vokabeln grundlegend in der Gebärdensprache zu kommunizieren.

Der Kurs ist für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Der Vorstand der NKS überlegt nun ehrenamtliche DGS Dolmetscher für die PSNV zu qualifizieren und landesweit als Unterstützungskomponente bereitstellen zu können. So wäre im Ernstfall eine sichere und hochwertige Betreuung schwerhöriger oder gehörloser Menschen sichergestellt.

Generell können sich interessierte Personen in diesem Jahr noch bis Ende September bewerben. Die nächste Ausbildung beginnt im Januar. Im Verlauf des Jahres nehmen Sie an zehn Wochenendseminaren teil. Schon nach dem dritten Seminar fahren Sie bereits als Notfallbegleiter bei echten Einsätzen mit.

Weitere Informationen zur ehrenamtlichen Mitarbeit und zu unserem Bewerbungsverfahren finden Sie hier:
http://www.psnv-saarland.de/index.php/mitarbeit-in-psnv-akuthilfe/

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