Festakt zum 20. Jubiläum der NKS

Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegrett Kramp-Karrenbauer bei der Laudatio

„Es verliert die schwerste Bürde die Hälfte ihrer Last, wenn man von ihr sprechen kann.“

Am Samstag, dem 29. Oktober 2016 feierte die Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland e.V. (NKS) in der Aula in Sulzbach in einem Festakt ihr zwanzigjähriges Bestehen.

Die Schirmherrschaft übernahm die Ministerpräsidentin des Saarlandes Frau Annegrett Kramp-Karrenbauer. Zu den geladenen Gästen zählten die Gründungsväter der Organisation, der Staatssekretär des Innenministeriums Christian Seel sowie die Vertreter aller im Bund und im Saarland tätigen Katschutz-Organisationen. Selbstverständlich nahmen auch die Abgesandten beider Kirchen an dem Fest teil.

Hans-Lothar Hölscher, der erste Vorsitzende des Vereins, skizzierte in seiner Begrüßungsrede kurz wie es dazu kam, dass im Saarland ein einziger, ökumenisch ausgerichteter Verein zum Träger des Dienstes wurde und bedankte sich bei allen Förderern und Katschutz-Organisationen für die gute Zusammenarbeit.

Der Bürgermeister der Stadt Sulzbach Michael Adam drückte in seinem Grußwort die Dankbarkeit für die vielen Einsätze in seinem Gemeindegebiet aus.

Die Ministerpräsidentin dankte im Namen aller Saarländerinnen und Saarländer, würdigte das Engagement der Mitglieder der NKS und unterstrich die Bedeutung des ehrenamtlichen Dienstes für die Gesellschaft. Mit der Zusage einer stärkeren Förderung durch das Land verlieh sie ihren Worten Nachdruck.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, vertreten durch Herrn Mark Overhagen, lobte die dynamische Entwicklung der letzten 20 Jahre im Saarland und stellte die Vorzüge der professionellen Ausbildung und Führung auf allen Ebenen (Landkreis, Land und Bund) heraus. Die Mitarbeit der NKS auf der Bundesebene – u. a. bei der Aus- und Fortbildung – hob er besonders hervor. Zugleich erinnerte er an den noch letzten Schritt bei der Umsetzung des Konsensus 2010, im Saarland eine Landeszentralstelle für Psychosoziale Notfallversorgung einzurichten.

Der Landespfarrer der Ev. Kirche im Rheinland, Dr. Uwe Rieske, nannte die ökumenische Arbeit und die Struktur des Vereins vorbildlich und verlieh dem Verein die Ehrenmedaillie der Notfallseelsorge in Gold. Zudem überreichte er, wie vor ihm die Ministerpräsidentin, der Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken, der Vertreter des Regionalverbandsdirektors, die Freiwillige Feuerwehr Sulzbach-Neuweiler, der Sulzbacher Bürgermeister, das Bischöfliche Generalvikariat und der Verein für Gemeinschaftspflege e.V., eine namhafte Spende.

Herr Horst Drach vom Bistum Trier überbrachte das Grußwort des Bischofs von Trier und betonte ausdrücklich, dass das Bistum diesen ökumenischen Dienst am Nächsten begrüßt und befürwortet. Die Zusammenarbeit zwischen der Amtskirche und dem Verein sei im Hinblick auf das gesamte Gebiet der Diözese beispielhaft und einmalig.

In einem Vortrag gewährte Dr. Alexander Jatzko, Chefarzt der Klinik für Psychosomatik des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern, den Anwesenden einen Einblick in die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns während eines belastenden Erlebnisses. Mit Hilfe von Bildern und Videoaufnahmen von Interviews schwer traumatisierter Personen machte er den Anwesenden nachvollziehbar, wie die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) das Leben der Betroffenen beeinflusst und welchen Anteil der angeblichen Denkprozesse nicht das Bewusstsein, sondern der Hirnstamm übernimmt.

Der Nachmittag galt der Arbeit bei Großschadenslagen. Polizeidirektor Peter Hönle vom Polizeipräsidium Aalen in Baden-Württemberg zeigte in seinem Vortrag die Abläufe bei einer Amoklage am Beispiel von Winnenden (2009). Die Herausforderungen einer akuten Bedrohung bei gleichzeitiger informationeller Unterversorgung wurden anhand seiner Analysen deutlich gemacht und die daraus entwickelten Verbesserungsvorschläge kurz skizziert. „Bereite vor, was du vorbereiten kannst“ war sein mahnendes Plädoyer für die anwesenden Einsatz- und Führungskräfte.

Zum Abschluss fand eine kurze ökumenische Andacht statt, in der die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger wie auch die übrigen Einsatz- und Führungskräfte dem Schutz und der Gnade Gottes empfohlen wurden.

Ein Bläserquartett rundete mit mehreren Beiträgen das Programm ab.

Das Grußwort von Hans-Lothar Hölscher im Wortlaut.

Grußwort Dr. Uwe Rieske

Ökumenischer Segen – Abschlussandacht

 

Eröffnung und Begrüßung durch Hans-Lothar Hölscher
Die Worte des Dankes der Ministerpräsidentin erfreuten die versammelten Mitglieder des Vereins
Die Dankesworte der Ministerpräsidentin waren den versammelten Mitglieder des Vereins sehr wichtig.
Alle hören der Ministerpräsidentin des Saarlandes zu.
Alle hören der Ministerpräsidentin des Saarlandes aufmerksam zu.
Die Ministerpräsidentin bei der Geschenkübergabe
Die Diskussionen nach den Vorträgen leitete der Landesbeauftragte PSNV und Ausbildungsleiter Christoph Fleck.
Die Diskussionen nach den Vorträgen leitete der Landesbeauftragte PSNV und Ausbildungsleiter Christoph Fleck.
Die Feuerwehr Sulzbach übergibt die Spende an den Vorsitzenden.
Die Feuerwehr Sulzbach übergibt die Spende an den Vorsitzenden.
Anwesende Notfallseelsorger mit dem Referenten Polizeidirektor Peter Hönle
Abschlussandacht mit Peter Breuer und Uwe Rieske
Horst Drach von Bistum Trier
Dr. Rieske übergibt eine Spende der Evangelischen Kirche im Rheinland
In seinem Vortrag führte Dr. Jatzko die Funktionsweise des Gehirns bildlich vor Augen
Polizeidirektor Peter Hönle mahnte die Teilnehmer mit dem Plädoyer „Bereite vor, was du vorbereiten kannst“
Für das leibliche Wohl sorgten die Saarbrücker Malteser
Für das leibliche Wohl sorgten die Saarbrücker Malteser
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